inclusive prächtiger Ausblicke auf die Berge in der Morgensonne
Aber der Reihe nach: In aller Herrgottsfrühe ging es am Montagmorgen los, in einem sehr betagten Volvo-Bus über die schmale Schotterpiste hinab aus Monteverde Richtung Küste. Immerhin schwedische Technik, die sind ja berühmt für ihre Sicherheit. Auf der Hinfahrt war es ja schon dunkel gewesen, daher hatten wir nur einen ungefähren Eindruck von der Strecke bekommen - nur so viel wussten wir, dass sie steil, schmal, staubig und kurvig war. Wie steil, wie schmal, und wie kurvig, das durften wir jetzt in der Morgensonne bewundern. Eine eindrucksvolle Fahrt - dicht gedrängt in einem röhrenden alten Bus, der an jeder Ecke noch etwas voller wurde, weil weitere Leute zustiegen, mit allerlei prächtigen Ausblicken ins Tal hinunter bis zum Meer.
Der erste Bus ließ uns dann an einer Straßenecke raus - dort, wo die Straße (bzw. die Piste) nach Monteverde von der Interamericana abzweigt. Dort könnten wir problemlos einen weiteren Bus in Richtung Norden abpassen, hatte man uns in Monteverde gesagt. Und tatsächich, keine 10 Minuten später kam schon der erste Bus nach Norden, Richtung Liberia. Dieses mal zur Abwechslung ein niegelnagelneuer koreanischer Bus. Zu Fridos großer Freude saß ein anderes Kind, vielleicht ein Jahr älter, in der Reihe gleich hinter uns; und auch sonst hat er wieder mächtig geflirtet mit allen Umstehenden und -sitzenden.
Von Liberia, der Provinzhauptstadt im Nordwesten Costa Ricas, hatten wir dann noch eine dritte Busfahrt an die Küste vor uns. Vorher hatten wir noch eine kleine Pause am Busbahnhof von Liberia - umgeben von einem Schwarm von Taxifahrern, die uns alle erklären wollte dass wir doch unbedingt ein Taxi (genauer: IHR Taxi) für die Fahrt an die Küste nehmen sollten.
Nach kurzer Wickelpause für den Kleinen ging es dann bald weiter ans Meer. Da der Bus nicht direkt zu unserem Zielort Playa Grande fährt, mussten wir zunächst zum Surferparadies Tamarino, um uns von dort mit einem kleinen Boot über die Flussmündung schippern zu lassen, und dann die letzten paar Hundert Meter zu Fuß am Strand entlang bewältigen. An sich ein prächtiger Abschluss für die Tour; allerdings waren wir drei dann auch etwas groggy, als wir am Nachmittag im Hotel angekommen waren.
Das Hotel hatte den Vorzug, dass es direkt am traumhaften Sandstrand liegt, der Playa Grande seinen Namen gibt. Jedenfalls so nah, wie das eben geht: denn der Strand selbst und ein 20 Meter breiter Streifen sind Nationalpark, weil zwischen Oktober und März die Meeresschildkröten ihre Eier am Strand ablegen. Jetzt dagegen ist der Strand wieder fest in der Hand der Surfer, von denen es hier einige gibt. Die meisten anderen Gäste auf dem weitläufigen Hotelgelände waren übrigens Reptilien: auf jeden Gast kamen etliche Iguanas (Leguane), die es sich auf dem Gelände bequem gemacht haben, und sich besonders gerne am Pool sonnten.
Leider war das Hotel aber - trotz der fantastischen Lage und der interessanten Mitgäste - etwas sehr abgenutzt und rustikal (ein bißchen wie der Volvo-Bus), dafür aber recht teuer, so dass wir uns am nächsten Tag nach etwas netterem umgesehen haben. Und prompt fündig wurden - so haben wir jetzt eine kleine Ferienwohnung mit reichlich tropischem Grün direkt vor der Nase, einer kleinen Küche, einem klimatisierbaren Schlafzimmer (recht angenehm um die Mittagshitze zu verschlafen), einer Hängematte, von der aus man Kolibris und andere Vögel beobachten kann, und als Soundtrack Vogelgezwitscher und Meeresrauschen (gerade übertönt von der Bundesligakonferenz mit Dortmund-Bayern).
Dazu gibt es noch einen Pool mit kleiner Bar, wo die Surferjungs chillen, wenn sie gerade nicht auf ihren Brettern stehen - oder auf dem Seil balancieren, das über den Pool gespannt ist. Den Pool haben wir vorhin gemeinsam mit Fridolin getestet - es schien ihm aber etwas ungeheuer, und wohl auch etwas zu kalt: Für den Geschmack seiner Eltern ist der Pool eher etwas zu warm, aber für ihn kann es kaum warm genug sein, am liebsten gleich Badewannentemperatur.
Und so vergehen die Tage hier auf die angenehmste Weise - morgens vom Frühstück, wenn es noch angenehm kühl ist, eine Runde laufen gehen oder schon mal kurz ins Meer springen, dann ein Frühstück mit Meeresrauschen und Blick ins Grüne, dann noch mal an den Strand, einkaufen oder einfach nur lesen und am Pool faulenzen, mittags vor der Hitze in die Kühle der Wohnung fliehen, und nachmittags noch mal rüber an den Strand, dann was kochen oder in einem der Restaurants einen Happen essen, um den Tag dann mit einem Drink in der Hängematte ausklingen zu lassen, wenn der Kleine schläft.
Ihr lasst es euch gut gehen. Ihr habt ja so recht! Und die Flucht vor der Mittagshitze in die kühle Wohnung ist allemal besser als der Berliner Regen, der uns hier zur Zeit begleitet. Gute Erholungstage am Strand für euch drei!
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