Samstag, 14. April 2012

Ruhige Tage im Strandidyll

mächtig stolz: Fridolin probiert zum ersten mal, wie es sich auf seinem eigenen Stuhl sitzt

Wir sind nach wie vor hier in Playa Grande, und genießen die Ruhe in diesem Strandidyll. Viel zu berichten gibt es nicht, denn es passiert auch nicht sehr viel hier - anders als in Monteverde, wo es allerlei zu erkunden und zu entdecken gab, gilt es hier nur das Leben zu genießen.


Die Tage gehen schon früh los - morgens um halb sechs meldet sich Fridolin meistens, und da es dann schon hell wird, ist er auch nicht mehr richtig zum Schlafen zu bewegen. Benny nutzt dann manchmal die morgendliche Kühle für einen Lauf am Strand oder durch die Wälder dahinter, oder wir gehen zu dritt schon mal an den Strand, um vor dem Frühstück etwas zu schwimmen. Frühstück machen wir uns dann selbst - meist Müsli mit frischen Früchten aus dem kleinen Laden um die Ecke.

die grüne Hütte ist der "Supermarkt" von Playa Grande

Dann bleiben noch zwei bis drei Stunden, bis es richtig warm wird - Zeit für einen Spaziergang am Strand, oder um Wäsche zu waschen, andere Teile von Playa Grande zu erkunden, oder sowas. Mittags flüchten wir uns dann meist vor der Hitze in unser gekühltes Schlafzimmer, und kommen erst gegen vier wieder raus, wenn die Sonne nachgelassen hat und der Wind wieder stärker weht. Dann geht es meist noch mal an den Strand, wo wir uns (abwechselnd) in den Pazifikwellen vergnügen, während Fridolin unter seinem Sonnenschirm den Sand durchwühlt.


Das Schwimmen im Pazifik ist ein Erlebnis: Playa Grande hat eine ziemlich starke Brandung, nicht umsonst ist der Ort bei Surfern sehr populär. Schwimmen lässt es sich aber ganz gut, wenn man keine Angst vor hohen Wellen hat - zumindest gibt es keine starke Drift oder Strömungen, mit denen man vorsichtig sein müsste. Außer bei Surfern und Schwimmern ist der Strand auch bei Pelikanen sehr populär, die sich hier von morgens bis abends ihr Essen aus den Wellen fischen. Dabei segeln die Vögel gerne über den Wellen, wenn diese gerade dabei sind zu brechen - was noch mal besonders spektakulär aussieht.


Zum Sonnenuntergang - schon gegen sechs Uhr abends - wird es dann meist noch mal etwas voller am Strand: die einen kommen, um im letzten Tageslicht zu surfen, die anderen, um ihnen dabei zuzusehen, und zu schauen wie die rotglühende Sonne romantisch im Pazifik versinkt. Danach gibt es Abendessen - entweder wir kochen uns selbst etwas Kleines in unserer Mini-Küche, oder wir gehen in eines der drei Restaurants am Ort.


Playa Grande ist ein etwas merkwürdiger Flecken, man kann es sich in etwas vorstellen wie ein halbfertiger Villenvorort in einem Naturschutzgebiet. Der Ort liegt auf einer Halbinsel: im Westen liegt der Pazifik, im Osten ein Fluß mit Mangrovenwald, und im Süden mündet dieser Fluß ins Meer. Der größere Teil der Halbinsel ist Naturschutzgebiet - auf der einen Seite der Mangrovenwald, und auf der anderen Seite der Strand selbst, und ein angrenzender Streifen von vielleicht 50 Metern Breite dahinter, so dass es keine Bebauung bis an den Strand hinunter gibt. Wenn man am Strand steht, sieht man daher von dem Ort praktisch nichts; die Häuser verschwinden alle hinter Bäumen und Sträuchern.


Der Ort selbst besteht größtenteils aus Ferienhäusern reicher Amis - zum Teil recht opulent geraten, sowie einigen Hotels und Hostels. Die Grundstücke sind allerdings erst zu einem Viertel bebaut - und so gibt es zwischen den Häusern immer mal wieder größere Flächen mit Wald- und Buschland. Und auch von den fertigen Häusern scheint das meiste zum Verkauf zu stehen - Ausläufer der Wirtschaftskrise? Jedenfalls geht es dadurch sehr ruhig und beschaulich zu hier, nach drei Tagen kennt man schon die meisten anderen Gäste (wobei Fridolin natürlich enorm behilflich ist). Und Playa Grande ist zwar alles andere als autofrei - wir sind wohl mit die Einzigen ohne eigenes Auto. Dafür gibt es aber insgesamt so wenig Verkehr, dass es manchmal fast autofrei scheint. Ruhig genug jedenfalls, dass sich die Leguane gerne mitten auf der Straße sonnen (besser gesagt der Staub- und Schotterpiste, die hier als Straße dient).


Auf der anderen Seite der Flussmündung - von hier aus im Süden gesehen - liegt die Antithese zu Playa Grande: Playa Tamarindo ist touristisch bestens erschlossen, im Gegensatz zu Playa Grande auch verkehrsmäßig gut angebunden, und gut bestückt mit Hotels in allen Preisklassen. Seit unserer Ankunft mussten wir nur einmal rüber nach Tamarindo (um Windel und Mückenspray zu besorgen, die gab es hier nicht mehr, und um unsere Weiterreise zu organisieren). Wir waren fast ein wenig erschlagen von all dem Trubel, der dort wieder auf uns einschlug; so schnell hatten wir uns an die Ruhe in Playa Grande gewöhnt.

Fridolin genießt die Ruhe in Playa Grande -
hier in der Hängematte vor unserer Wohnung


Morgen ist dann schon wieder unser letzter Tag hier. Übermorgen geht es dann weiter nach Montezuma, einen Küstenort ein ganzes Stück weiter südlich, von dem wir - von verschiedenen Freunden und bekannten - schon allerlei gutes gehört haben. Wir sind also freudig gespannt. Da die Tour mit dem öffentlichen Bus etwas kompliziert und beschwerlich geworden wäre, haben wir uns für diesen Trip dann mal den Luxus eines Shuttles gegönnt - ein Minibus für Touristen, der uns am Montag morgen gleich hier abholen wird, und uns dann direkt nach Montezuma bringt.

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