Allerdings hatten wir auch dort - was den Quetzal angeht - kein Glück. Dafür stöberten wir aber ein paar Falken auf, die wohl der Grund waren, weshalb die Quetzals das Weite gesucht hatten. Wir waren diesmal mit einem Naturführer unterwegs, der ein Teleskop dabeihatte und außerdem Vogelrufe nachmachen konnte, um sie so anzulocken. So hatten wir das Glück, einen sehr schrägen Vogel namens Bellbird zu sehen, der eine Art überdimensionierten Schnurrbart trägt. Und der, darauf bestand unser Führer, sei noch viiiel seltener als der Quetzal, wir konnten und also glücklich schätzen. Außerdem sahen wir einen wunderschön weißen Swallowtail Kite, was ich mal als Schwalbenschwanzfalken übersetzen würde, Redstarts (Rotschwänze), die auch Amigo des hombres genannt werden, weil sie nicht so richtig scheu sind, und die unvermeidlichen Baumhühner, die übrigens Guans heißen. Und bei den Einheimischen auch als "flying soup" bekannt sind, da ab und zu auch mal ein Exemplar im Kochtopf landet.
Ohne Führer, stattdessen mit einer amerikanischen Schulklasse erklommen wir später einen Aussichtsturm und konnten so trotz diesigem Wetter einen Blick auf den Vulkan Arénal erhaschen, der sich ganz bilderbuchmässig steil aus der Ebene erhebt. Er ist noch aktiv, aber statt spektakulärer glühender Lavaströme qualmt er zur Zeit nur ein bißchen vor sich hin. Wissen wir aber auch nur vom Hörensagen, denn die Spitze des Vulkans steckte in Wolken.
Als wir später auf den Bus warteten und Fridolin die ganze Haltstelle unterhielt, lief auf einmal ganz lässig ein Coati (Nasenbär) über den Parkplatz. Etwa so groß wie ein mittelgroßer Hund, mit einer weißen Nase und einem langen, affenartigen Schwanz. Die sind hier gar nicht so selten und manchmal gar nicht so gern gesehen, weil sie gerne Mülleimer und Vorratsschränke ausräumen. Im Schmetterlingsgarten hatten sie extra einen kleinen Wasserfall mit einer Bambuswippe gebaut, um die Coatis fern zu halten.
So waren wir doch noch zu unserem Säugetier gekommen und konnten beruhigt wieder in den Ort fahren - auch wenn gerade mal Mittagszeit war, aber das passiert uns hier öfter, weil die Tage eben auch früh anfangen. Außerdem mussten wir packen, um in unser schönes neues Apartment mit Aussicht zu ziehen :-) Nach den ersten Tagen in den Cabinas El Pueblo sind wir nämlich in ein anderes Hostel umgezogen, wo wir zum einen mehr Platz und eine eigene Küche haben, und zum anderen - und das ist das richtig schicke - eine Riesenaussicht auf die umliegenden grünen Berge und die Nebelwälder, und hinunter bis ins Tal. An guten Tagen - wie heute - kann man sogar bis zum Pazifik schauen, heute erkennt man sogar ein paar Schiffe auf dem Meer. Eindrucksvoll sind auch die Wetterphänomene - Wetterleuchten zum Beispiel, eine riesigen bombastische Show, aber auch die Wolken, die man aus dem Tal heraufkommen sieht und die dann gleich vor dem Fenster entlangziehen. Und die Vögel kann man gleich vom Bett aus besichtigen, zum Beispiel die Geier, die hier unermüdlich ihre Runden drehen.
Im Prinzip müssten wir also gar nicht mehr vor die Tür, aus reiner Gewohnheit - und weil es noch dies und das zu sehen gab - sind wir aber natürlich doch noch losgezogen. Am Gründonnerstag haben wir erst mal den Hausberg von Monteverde erklommen, den Cerro dos Amigos (den man auch von unserem Bett aus sehen kann). Während er aber vom Bett aus sehr lieblich und grün aussah, erwies er sich aus nächster Nähe als mächtig steil, zumal der Pfad auch ziemlich senkrecht den Berg hochführte. Dafür haben wir bei der Wanderung einige unserer Bekannten aus dem Schmetterlingsgarten wiedergetroffen, die gibt es nämlich auch noch reichlich in freier Natur.
auf dem Weg hoch zum Cerro dos Amigos - noch lacht Angela.
Fridolin dagegen erschließt sich der Sinn des Ganzen nicht.
Fridolin dagegen erschließt sich der Sinn des Ganzen nicht.
Unten im Tal gab es in den letzten Tagen dann die Osterfeierlichkeiten zu bewundern. Das ging schon am Mittwoch Abend los, da durfte ein junger Mann in weißem Gewand, begleitet von zwei römischen Legionären, ein großes Kreuz durch den Ort tragen. Am Karfreitag gab es dann einen weiteren Kreuzweg - dieses mal hatten sie die 14 Kreuze der Einfachheit halber auf dem Parkplatz des lokalen Einkaufszentrums aufgestellt.
Danach ging es mit Gesang wieder zurück durchs Dorf zur Kirche, wo wir uns noch ein wenig die Anbetung des Kreuzes angesehen haben. Recht sympathisch, die ganze Veranstaltung, Fridolin zeigte sich beeindruckt von Litanei und Gesang, und hat natürlich mal wieder alle Umsitzenden angestrahlt. Insgesamt lief der Gottesdienst recht unprätentiös ab - der Pope war eine beeindruckende Figur, mit seinem roten Talar und seiner beeindruckenden Leibesfülle; und ein paar der älteren Besucher und ein paar der Kommunionskinder hatten sich etwas rausgeputzt. Aber die meisten waren recht normal gekleidet, so dass wir mit unseren Wandersachen auch nicht weiter auffielen.
Gestern, am Karsamstag, gab es für Angela dann noch ein kleines Highlight: nach einigen Jahren saß sie mal wieder im Sattel, um die Umgebung von Monteverde vom Pferderücken aus zu erkunden. In diesem Fall auf dem Rücken von Princesa, einer wunderhübschen Pinto-Stute. Zusammen mit einer Amerikanerin und ihren beiden Töchern gings ganz lässig im Western-Stil durch die Berge, teilweise ziemlich steil bergauf und bergab, was die Pferde aber nicht weiter beeindruckte. Ziel der Tour war ein Kamm mit Aussicht bis zum Pazifik und hinauf nach Monteverde, die den Namen "grüner Berg" eindrucksvoll unterstrich: Alle anderen Hänge waren ziemlich gelb. Hin und wieder wurden ein paar Meter Trab eingelegt, aber insgesamt war es ein sehr geruhsamer Ritt - und ein sehr schöner.
junge Mutter hoch zu Pferde
Angelas Männer waren unterdessen zuhause geblieben, um sich - per Internetradio - die Bundesligaübertragung anzuhören. Allerdings ohne das zugehörige Bierchen - zum einen war es dafür noch etwas früh (Anstoß ist ja um halb acht morgens), und zum anderen war es ja Karsamstag, daher gab es in den letzten Tagen keinen Alkohol zu kaufen.
Zwischendurch haben wir noch etwas Gesellschaft bekommen - Miriam und ihr Freund Mirko sind auch nach Monteverde gekommen. Miriam hatte gemeinsam mit Benny und einem weiteren Kollegen den ICAP-Kurs geleitet, und ebenfalls noch einige Tage drangehängt. Morgen, am Ostermontag, machen wir uns dann an den Abstieg - von Monteverde geht es dann runter an die Küste, erst mal nach Tamarindo an der Pazifikküste. Mal sehen, wie es sich da so aushalten lässt.
Angelas Männer waren unterdessen zuhause geblieben, um sich - per Internetradio - die Bundesligaübertragung anzuhören. Allerdings ohne das zugehörige Bierchen - zum einen war es dafür noch etwas früh (Anstoß ist ja um halb acht morgens), und zum anderen war es ja Karsamstag, daher gab es in den letzten Tagen keinen Alkohol zu kaufen.
Zwischendurch haben wir noch etwas Gesellschaft bekommen - Miriam und ihr Freund Mirko sind auch nach Monteverde gekommen. Miriam hatte gemeinsam mit Benny und einem weiteren Kollegen den ICAP-Kurs geleitet, und ebenfalls noch einige Tage drangehängt. Morgen, am Ostermontag, machen wir uns dann an den Abstieg - von Monteverde geht es dann runter an die Küste, erst mal nach Tamarindo an der Pazifikküste. Mal sehen, wie es sich da so aushalten lässt.
Was für ein hübsches Pferd!
AntwortenLöschenUnd welch grandiose Aussicht!