Dienstag, 24. April 2012

Strandspaziergänge und die Reise zur Schildkröteninsel

Das Bergfest ist rum – unsere Zeit in Costa Rica liegt zur Hälfte hinter uns, und wir freuen uns auf die zweite Hälfte. Wenn es so angenehm entspannt und erholsam weitergeht, wie die Reise bisher verlaufen ist, dann erwarten uns einige schöne Wochen.


Wir sind weiterhin hier in Montezuma, und werden hier auch noch ein paar Tage bleiben. Noch sind wir unten im Ort in unserem kleinen Holzbungalow, morgen werden wir dann wieder umziehen. Auf der Suche nach einem Ferienhaus sind wir schließlich doch fündig geworden – aber dazu später mehr. Für erste wohnen wir hier weiterhin Tür an Tür mit der Natur - die Bäume gleich hinterm Haus sind bewohnt von Brüllaffen, die ihrem Namen vor allem im Morgengrauen alle Ehre machen (und deren Gebrüll sehr Fridolins Freudengeheul ähnelt, wenn er etwas entdeckt, was ihn begeistert). In dem Zwischenraum unterm Haus wohnt mindestens ein Opossum, und ein schwarz-weißes felliges Tier mit buschigem Schwanz, das wir erst mal als Stinktier einsortiert haben (wir haben uns noch nicht getraut nähere Nachforschungen anzustellen). Und sowieso gibt es hier allerlei Vögel, Leguane, Eidechsen und Geckos - letztere auch gerne im Haus.

erst mal sind wir noch hier (und nächtigen unter
dem roten Spitzdach in der Bildmitte)
Vorgestern haben wir einen kleinen Ausflug unternommen, und sind rausgefahren zur Isla Tortuga, zur Schildkröteninsel. Allein die Fahrt dorthin war schon prächtig – mit einem Motorboot ging es recht flott durch die Wellen, immer an der Küste entlang, an einem Traumstrand nach dem nächsten vorbei. Fridolin hatte für die Fahrt seine eigene Schwimmweste im Babyformat bekommen – die im allerdings, Babyformat hin oder her, doch noch etwas zu groß war. Von den Wellen, dem Röhren der Motoren und den gelegentlichen Gischt-Spritzern hat er sich nicht weiter beeindrucken, sondern vielmehr in den Schlaf schaukeln lassen.



Auf der Insel gab es einen prächtigen, weißen Sandstrand und dazu tiefblaues Meer. Schildkröten, die der Insel den Namen gegeben haben, haben wir leider keine gesehen – die sind dort wohl aber auch selten geworden, seitdem die Insel von mehr und mehr Touristenbooten angesteuert wird. Zu sehen gab es immerhin zahme Papageien und ein ebenso zahmes Wildschwein.


Dort sind wir endlich mal wieder zum Schwimmen gekommen – hier in Montezuma gestaltete sich das, wie berichtet, etwas schwierig, da die meisten Strände recht felsig sind und die Brandung sehr stark, so dass man an den meisten Stellen nur in der auslaufenden Brandung planschen kann, aber nicht richtig rausschwimmen. Das war auf der Isla Tortuga anders, dort konnte man sogar ein paar hundert Meter zur Nachbarinsel rüberschwimmen.


Nach einem leckeren Mittagessen am Strand ging es zum Schnorcheln; mit dem Boot sind wir etwas rausgefahren zu einem vorgelagerten Felsen, um dort die tropische Unterwasserwelt zu bestaunen. Leider waren die Sichtverhältnisse eher bescheiden – durch die Wellen war das Meer voll von aufgewühltem Sand und anderen kleinen Partikeln, so dass man nur ein paar Meter weit sehen konnte. Genug immerhin, um einen Eindruck von der bunten Vielfalt dort unten zu bekommen.


Ansonsten verbringen wir unsere Zeit weiter mit Spaziergängen von Strand zu Strand, Lesen in der Hängematte, und Planschen am Pool. Morgens früh zum Sonnenaufgang (hier gegen halb sechs), wenn es noch angenehm kühl ist, schnürt Benny seine Laufschuhe und läuft die Küstenstraße runter Richtung Cabo Blanco, ein sehr schöner Weg an allerlei kleinen und größeren Buchten vorbei.

Blick von Montezuma nach Süden -
Capo Blanco ist die Spitze links im Bild

Gestern nachmittag haben wir dann die Buchten und Strände nördlich von Montezuma erkundet, die wir schon vom Boot aus gesehen hatten. Dort schließt sich an den Ort gleich das nächste Naturreservat an, so dass die Strände alle unberührt sind und sehr wild wirken – zumal der Dschungel bis direkt an den Strand hinunter reicht. Als wir dort ankamen, hatte die Flut ihren höchsten Stand, und die Brandung lief bis an die ersten Dschungelbäume hoch.




Zurück im Hotel, gehört das tägliche Bad im Pool inzwischen zu Fridolins Favoriten: Anfangs war er noch etwas skeptisch – der Pool ist zwar für unsere Verhältnisse recht warm, aber für ihn immer noch etwas kalt. Und auch konnte er mit dem ganzen Wasser nicht so recht etwas anfangen. Das ändert sich jetzt zusehends: Inzwischen planscht er mit Begeisterung, und strampelt wild drauflo,s sobald man ihn zu Wasser lässt. Selbst die kalte Dusche, bevor es in den Pool geht, erträgt er inzwischen mit einiger Contenance – zwar mit verbissenem Gesicht, aber ohne Wehklagen.


Auch sonst macht er uns viel Freude, aber hält uns auch gut auf Trab. Er ist inzwischen sehr mobil – robbt sich hierhin und dorthin, wenn ihn etwas interessiert, und überwindet dabei auch schon mal kleine Hindernisse. Und er erzählt viel und gern – soll heißen, er brabbelt, tutet und flötet, jauchzt, quietscht und prustet, brummt, nölt und heult vor sich hin. Aber er wird auch immer anspruchsvoller, und fordert mit Nachdruck unsere Aufmerksamkeit, wenn wir ihn zwischendurch mal ablegen, oder ihn - seiner Meinung nach - nicht genug beachten.


1 Kommentar:

  1. Nun, was das Fridolin'sche Verhalten anbetrifft: einer muss ja Verantwortung übernehmen und den Chefposten erobern, halten und verteidigen ;).

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