Am Samstag holte uns zu unserer großen Freude Ed, den Angela noch aus Göttinger Zeiten kennt und dessen Eltern in San José leben, ab, um uns die Hauptstadt zu zeigen. Wir verbrachten den Tag damit, durch die Fußgängerzone zu bummeln - wer hätte gedacht, dass es hier so etwas gibt! Wir erfreuten uns an der lustig zusammengewürfelten Architektur zwischen der Miniaturausgabe der Pariser Oper, ehemaligen Kasernen, die heute Museen sind - da Costa Rica keine Armee mehr hat, werden sie nicht mehr für ihre ursprüngliche Bestimmung gebraucht -und großen Häusern, die nach Kolonialstil aussehen, es aber gar nicht sind.
Ed und Angela freuen sich über ihre Empanadas
Zur Mittagszeit steuerten wir die Markthalle an, in der es laut und lustig zugeht, und genossen ganz zünftig Empanadas, Teigtaschen gefüllt mit Kartoffeln, Käse oder Fleisch. Auch das nicht ganz unvertraut - Mittagessen in der Markthalle kann man ja auch bei uns um die Ecke in Kreuzberg haben, allerdings geht es dort etwas weniger bunt zu. Fridolin war jedenfalls schwer beeindruckt von den Gerüchen, die ihm aus den Obst- Fisch und Gewürzständen entgegenschlugen, und seine Eltern von den vielen Lächeln von Fremden, die man so empfängt wenn man mit einem kleinen Säugling in der Trage durch eine Menschenmenge geht. Babys in Tragen sieht man übrigens häufiger, und Väter mit Kindern und Babys sieht man auch oft; Väter mit Babys in der Babytrage dagegen nicht so häufig.
Angela entzückt vom Zimtkuchen, Frido bleibt cool
Später entdeckten wir noch ein ganz entzückendes kleines Café mit wunderbarem, zimtigen Kuchen, der und bis zum Abendessen satt hielt. Vorher wollten wir nämlich noch zum Festival dell arte im Park La Sabana, der früher mal ein Flughafen war - wir fühlten uns also ganz heimisch (ihr wisst schon, Tempelhof und so). Dort gab es einige große Bühnen mit Konzerten, allerdings hörten wir nur den Soundcheck - hörte sich aber auch schon ganz gut an.
Neben Soundcheck hatte das Festival aber auch noch diverse andere Vergnügungen zu bieten - ein paar kleinere Bühnen mit Musik aus verschiedenen Himmels- und Stilrichtungen, allerlei Kunsthandwerk (vorzugsweise entweder multikultig oder ökig angehaucht, oder am besten beides), und natürlich einige Bars und Fressbuden. Vor allem aber eine sehr nette und sehr freundliche Stimmung, wie überhaupt das ganze Land (und seine Bewohner) bisher einen sehr freundlichen und friedlichen Eindruck macht.
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